Pro Schicht soll der Nissan Leaf nach einem ausführlichen Testbericht der Münchner Taxizentrale IsarFunk knapp unter 200 Kilometer erreichen. Dies sei nach Auswertungen die der IsarFunk erhoben hat für ein Münchner Taxi notwendig. Der Nissan Leaf würde aber pro Aufladung/ Schicht nur knapp 150 Kilometer leisten, so das negative Testurteil der Taxizentrale. Bei schlechtem Wetter wie hohe oder niedrige Temperaturen, sei das seit Oktober 2013 von der Münchner Taxizentrale, dem IsarFunk, intensiv getestete Elektrotaxi nur knapp 100 Kilometer weit gekommen, so das ernüchternde Testergebnis.

Jürgen V., Elektromobilitätsexperte und Autor des Elektromobilitätsblogs elektroautovergleich.org schreibt:
Wenn man Elektrofahrzeuge im Shuttledienst einsetzt, dann wird das Elektroauto im Taxidienst ein Erfolg:

EcoTaxi antwortet dazu auf Facebook: Mal schauen wie die Entwicklung sein wird. Investiert die Zentrale bspw. in Regenerative Energien, ist die Fortbewegung im Prinzip kostenlos. Jedoch muss erstmal in Deutschland die Infrastruktur geschaffen werden. Und dies versuchen sie momentan anscheinend mit diversen öffentlichen Förderprogrammen.

Wichtig ist auch, dass die Automobilhersteller auch mit den wichtigen Vertretern des Gewerbes in Kontakt treten und hier Feedback einholen, bevor es zu peinlicher PR für die Hersteller kommt. So hätte man die negative Leaf-PR von der Münchner Taxizentrale IsarFunk (Artikel) durch Präventivmaßnahmen abfangen können. So wird jetzt wohl erstmal kein Unternehmer ein zweites mal den Leaf testen.

Wobei ich weiß, dass die von Nissan etwa um 2013/ 2014 jedoch Kapazitäten hatten, um dort auf der Taximesse für das Leaf-Modell zu werben – und wie toll es doch sei. Und es ja erfolgreich in Pilotprojekten mit ich glaube damals der Amsterdamer Zentrale getestet wurde.

Derweilen setzt ein großer Amsterdamer Taxiunternehmen (und angeblich einige Taxiunternehmen in Nordeuropa wie Norwegen oder so) durch die hohen Subventionierungen im Vergleich zu Deutschland, auf Tesla Modelle.

Für uns sieht es eher so aus, als würde man das Chaos durch eventuelle Dieselverbote, durch Subventionierungen auszugleichen und hat dabei das Taxi als Teil des ÖPNV total vergessen. Nun können die Taxiunternehmen entweder reagieren und versuchen die Förderungen von Wasserstoff- und Elektroautos maximal zu nutzen oder sie machen halt einfach weiter.

Bernhard B., auch Elektromobilitätsexperte kommentiert die Nissan Leaf Thematik wie folgt: Während einer Taxi-Schicht sollte EINE Chademo Ladung doch eigentlich drin sein oder? Naja, sollen sie erstmal das „Eich-Problem“ in den Griff bekommen.

EcoTaxi antwortet: Ja, gute Frage. Fahre selbst nicht Taxi. Aber eigentlich schon. Es kommt immer drauf an denke ich. Auf die Stadt und auf die Tage etc.

In Silvester, Samstag Abend und zu sonstigen Hochzeiten wie Streiks oder Ausfall des ÖPNV sowie zu wichtigen Messen wird ja das Geld eingefahren. Hier müssen die Fahrer und Unternehmer schnell reagieren können. Und dann fährt ein Taxi durch aus mal auch durchgehend. Materialverschleiß ist dann eher zweitrangig. Wobei der Toyota Prius und Prius+ hier sehr solide sein soll.

Und die Hybridtechnologie scheint hier schon recht optimal für die Unternehmen und Fahrer zu sein. Der Nachteil: Eine Mercedes-Benz Limousine ist schon wesentlich luxuriöser. Und neben den Aufträgen wo irgendein Taxi kommt, gibt es ja auch Stammkunden oder einen eigenen Kundenstamm. Doch das wichtigste: Die Fahrer lieben meist die Mercedes Taxis und so gehen die Unternehmen mit dem Trend, da sie ja die guten Fahrer für sich haben möchten.

Für die Elektromobilität scheint hier der Tesla noch eine interessante Alternative zu Mercedes-Benz zu sein. Nachteil: Zeitaufwand/ Ausfall für das aufladen (auch zu Höchstzeiten), geringe Support von Tesla (kein Interesse auf den Taximarkt zu kommen) und keine Sonderausstattung als Taxi – wie von Mercedes-Benz, VW, Toyota etc. seit eh und je der Fall.

Derzeit ist demnach noch nicht absehbar, dass neue Anbieter wie Tesla den Deutschen Taximarkt erobern werden, auch wenn viele Tesla-Fans sich dies sicherlich wünschen würden.

Ein weiterer Leser kommentiert: Taxi’s stehen auch oft, da muss man laden

Hierzu müsste man den Hintergrund beachten, dass die Taxizentrale Taxi Berlin, die hinter der EcoTaxi Initiative steckt, eine nicht geringe Investition in eine PV- Solaranlage getätigt hat. Ob sich Investitionen, jetzt wo Solarmodule durch die asiatische Massenproduktion immer günstiger werden, noch lohnt, ist fraglich.

Dennoch eröffnen sich für Taxizentralen und Taxiunternehemer immer wieder neue gute Investitionsmöglichkeiten, durch die öffentliche Förderung im Bereich der Elektromobilität, Elektroauto- Infrastruktur durch Schnellladestationen sowie Autos mit Wasserstoffantrieb. Die Solaranlage wurde vor einigen Jahren, wo die Vergütungen für eine  noch gewährleistet wurden, getätigt. So konnten öffentliche Subventionierungen effizient genutzt werden und in Zukunft durch erneute Investitionen in ein Schnellladestation wiederum von Taxiunternehmen in Anspruch genommen werden.

Neben der Reichweite sollen auch folgende Faktoren wichtig sein. Auf eine Frage generell zur Elektromobilität konnte EcoTaxi antworten. So schreib ein Nutzer, dass die Elektromobilität ja wie gemacht sei, für etwa Müllfahrzeuge, die ständig anhalten und wieder fahren – und vom gleichen Prinzip profitieren ja schließlich auch Taxis mit Elektro/ beziehungsweise der Hybridantrieb als Übergangstechnologie, bis große Unternehmen wie Toyota auf Wasserstoff/ und Brennstoffzellenfahrzeuge setzen können. Derzeit ist ja die Infrastruktur durch Schnellladestationen als auch Wasserstofftankstellen in Deutschland nicht gegeben. Im Toyota Heimatmarkt Japan, fahren schon lange Wasserstofffahrzeuge, da hier Toyota die Infrastruktur mit Wasserstofftankstellen ausbauen konnte (sicherlich auch stark durch Japan gefördert). Doch was viele nicht wissen; Auch das alte zum Großteil noch intakte Berliner Stadtgasnetz wäre Wasserstoff kompatibel:

Ja, dass bestätigt sich aus dem Taxigewerbe in Berlin, hier werden seit Jahren erfolgreich ich würde behaupten über 1.000 Toyota Prius und Prius+ Fahrzeuge verwendet. Sollte eine ähnliche robuste Technologie verwendet werden, sodass die Abbremsenergie direkt zur Ladung des robusten Accus verwendet wird und dieser wieder zum Antrieb genutzt wird, schont es laut Testberichten der Fahrer die Ersatzteile wie Bremsen etc., spart Energie und Treibstoff und scheint auch die Nerven der Fahrer zu schonen.

Sie sind aufjedenfall mit der Robustheit des Prius und Prius+ zufrieden – und jeder Ausfall kostet ihnen Geld, gerade zu Hochzeiten wie Messen oder Samstag Abend. Hier müsste Daimler ähnlich hohe Ansprüche an Lebenszeit der Verschleißteile stellen und außerdem mit entsprechend attraktiven Preisen auf den Markt gehen.

Anmerkung des Autor von der EcoTaxi Redaktion: Dennoch finde ich persönlich, dass der Nissan e-NV200 optisch nicht so schön ist und daher als Taxi im Vergleich zu den Mercedes-Benz Limousinen oder den leider noch seltenen, aber dann auch sehr beliebten Tesla-Taxis nicht das Wasser reichen kann. Auch der Nissan Leaf scheint optisch zu klein für ein Taxi zu sein. Dass ist auch das Problem bei vielen anderen Elektrofahrzeugen, die man auch für das Taxigewerbe gewinnen möchte. Oft sind sie klein und die Reichweite gering. Um den Fahrgästen das gewisse etwas an Luxus zu bieten, sollten hier schon mindestens die Ansprüche des Toyota Prius aufrecht gehalten werden. Schön wäre sicherlich ein luxuriöse Lexus-Limousine, mit vor allen Dingen der Robustheit des Toyota Prius oder Prius+, wie er erfolgreich und über Jahre in Berlin und Deutschland als eigentlich einziges Elektro/ Hybridtaxi eingesetzt wird.

Denn folgendes möchte der Taxifahrer und Unternehmer nicht: Seine Fahrer verärgern durch Ausfall. Einen verärgerten Fahrer durch hohen Spritverbrauch, aber trotzdem kein luxuriöser Mercedes-Benz mit oft auch entsprechendem Respekt der Fahrgäste und damit resultierendem Trinkgeld oder neuen Stammkunden. Sich auf Experimente noch mit im deutschen Taxigewerbe unbewehrten Fahrzeugmodellen einlassen.

Probleme die im Dauereinsatz als Taxi schnell auftreten können sind; Geringe Reichweite des Elektrofahrzeugs. Ein zu hohen Verschleiß, resultierend aus fehlender Robustheit. So kann die Neuanschaffung schnell zu einer Kostenstelle werden, und der Unternehmer muss das Fahrzeug aufgrund von Ausfall oder unzufriedenen Fahrern wieder abgeben. Denn so hat jedes Unternehmen, jeder Fahrer und die Taxizentralen ihre Präferenzen. Während der IsarFunk sich besonders über robuste Elektrofahrzeuge als Taxi freut, setzen viele Taxiunternehmen in Berlin beispielsweise auf ein neueres Mercedes-Benz Modell.